Ideen

Die Intensität zwischen den Linien der Natur, die sich formieren und deformieren mit ihren verschiedenen Bedeutungen, von wo sich alle vereinigen - sich entwickeln – sich kreieren –
sich wieder kreieren bis zum Erreichen des Kulminationspunktes; das Intensivste einer Vorstellung im Gesamten – in seiner Gesamtheit - ist die Kraft der Abstraktion.

Katia de A. Simões (Holo, 2009/2010)

PEINTURE - DIALOGUE CONSTANT

MALEREI – KONSTANTER DIALOG

Die Malerei ist für mich ein konstanter Dialog, den ich benötige, der mich antreibt!

In der Natur finde ich die Formen – die schönsten Formen -, welche unbeschränkt sind.
Die Linien und Formen in der Natur erinnern an die Formen des menschlichen Körpers.
Mein konstanter Dialog ist wie eine automatische expressive Schrift, die niedergeschrieben werden muss, um diese Formen festzuhalten. Diese Schrift wird durch die Seele definiert und diktiert.

In dem Essay - L’air et les songes (von 1943) – von Gaston Bachelard über die Vorstellung von Bewegung schreibt er im Kapitel XII über den Sinn der zwei Wörter – vie et âme – Leben und Seele. Er zitiert und bezieht sich dabei auf Charles Nodier, der sich im Jahr 1828 mit der Phonetik und Bedeutung der französischen Sprache auseinander- setzt: Die Betonung der Worte – vie et âme – basiert dabei auf der Übung der Atmung:

    vie en inspirant – Leben einatmend
    âme en expirant – Seele ausatmend

Diese Bewegung, die Übung des Atmens, ist für Bachelard der Sinn/das Synonym für Leben und Seele. An einem anonymen Ort ist es das Leben, das alles einatmet und in die große Brust aufsaugt; die Seele gibt es ausatmend ganz sanft an das Universum zurück.

Meine Seele entwickelt dabei weiter, was aus dem Zufälligen – einem Abdruck, einer Kontur, einem Strich, einem Fehler in der Leinwand oder einem Punkt auf dem Papier wird. Dies ist wie bei Cozens „Le Tratat des Taches“ – dem Hasard des Flecks, dem Tachismus (vom französischen Tache = Fleck) – dem Fleck der verwandelt und weiterentwickelt werden muss, um lesbar zu sein.

Katia de A. Simões (Hohenlockstedt, 2009)